Abstract
Because of the unreliability of the alcoholic, these suggestions are only intended
for inpatients. Effective agents are presented first, and then the often very different
pharmacolocigal concepts are critically reviewed. Physicians use target symptoms as
checkpoints for the effective pharmacological treatment of the alcohol-withdrawal
syndrome. Clomethiazole and benzodiazepines are regarded as proven monotherapeutics
against delirium. However, their somatic side effects and above all the problems of
drug dependence make it necessary to look for a lowerrisk medication. In every case,
physicians must look more closely into the possibility of treating the individual
alcohol-withdrawal syndrome with an agent less liable to cause addiction. Attractive,
adequately tested alternatives are now becoming available for the large number of
withdrawal syndromes which are below the level of delirium in terms of severity. This
paper discusses the significance of substances without dependence potential, e.g.
carbamazepine. This aspect is of special interest for the psychiatrist, whose task
it is to guarantee the patient's abstinence after detoxification. We also look at
other possible advantages of these substances when given in combination with drugs
of the alcohol-barbiturate group against severe alcohol-withdrawal syndromes. Following
a discussion of priority questions for further research, we draw attention to methodological
deficiencies in earlier evaluation studies, and make suggestions for improved designs
of drug trials.
Zusammenfassung
Wegen der Unzuverlässigkeit der Alkoholiker beschränkt sich die Arbeit auf Empfehlungen
für stationäre Patienten. Zuerst werden bewährte Maßnahmen vorgestellt, anschließend
die teilweise sehr unterschiedlichen pharmakologischen Behandlungskonzepte kritisch
erörtert. Kliniker orientieren sich an Zielsymptomen bei der effektiven medikamentösen
Behandlung von Alkoholentzugssyndromen. Clomethiazol und Benzodiazepine gelten als
bewährte Monotherapeutika gegen Delirien. Aber ihre somatomedizinischen Nebenwirkungen,
und vor allen Dingen ihre abhängigkeitspsychologischen Nachteile, machen die Suche
nach einer risikoärmeren Medikation dringlich. Behandler müssen sich gezielter als
früher in jedem Fall die Frage stellen, ob das individuelle Alkoholentzugssyndrom
nicht mit einer Substanz ohne Abhängigkeitspotential behandelt werden kann. Inzwischen
stehen nämlich attraktive, methodologisch gut begründbare Alternativen für die Behandlung
jener großen Zahl von Alkoholentzugssyndromen zur Verfügung, die in ihrem Ausprägungsgrad
unterhalb des Deliriums angesiedelt sind. Deshalb beschäftigt sich diese Arbeit im
2. Teil detailliert mit der Bedeutung von Substanzen ohne Abhängigkeitspotential,
z. B. Carbamazepin. Dieser Aspekt ist für die Tätigkeit des Psychiaters nach der Entgiftung
des Patienten von besonderem Interesse. Aber auch andere mögliche Vorteile dieser
Substanzen bei kombinierter Behandlung mit Stoffen aus der Alkohol-Barbiturate-Gruppe
beim schweren Alkoholentzugssyndrom werden erörtert. Daran anschließend werden offene
Fragen, die einen Zusammenhang mit diesen Problemen erkennen lassen und die deshalb
vordringlich abgeklärt werden sollten, herausgearbeitet. Schließlich werden die zum
Teil erheblichen methodologischen Defizite vieler bisheriger Evaluationsstudien für
Delirtherapeutika dargestellt, um als Konsequenz Empfehlungen für zukünftige zufriedenstellende
Prüfpläne abzuleiten.